Coronavirus

Übersicht: Airline-Insolvenzen in der Corona-Krise

Wie zu erwarten war, sind nach und nach immer mehr Airlines von einer Insolvenz betroffen. Die meisten Airlines gehen inzwischen in Eigenverwaltung ins Insolvenzverfahren. In diesem Beitrag tragen wir alle wichtigen Fluglinien zusammen, die entweder komplett oder nur in Teilen Insolvenz angemeldet haben. Das bedeutet häufig noch nicht den Untergang für diese Unternehmen, aber die Geschäfte müssen jetzt von einem Insolvenzverwalter abgewickelt werden und am Ende wird sich zeigen, ob Hoffnung auf eine erfolgreiche Restrukturierung besteht. Sofern Sie eine bestehende Buchung bei einer dieser Airlines haben oder – sofern das noch möglich ist – eine neue Buchung tätigen, sollten Sie sich dem entsprechend hohen Risiko bewusst sein.

Air Mauritius

Der Flag Carrier von Mauritius ist für rund die Hälfte des internationalen Passagierverkehrs des Inselstaats verantwortlich. Aufgrund des ausbleibenden Bedarfs musste die Fluglinie jetzt Insolvenz anmelden. Für Mauritius brechen somit vorerst viele wichtige internationale Verbindungen weg, denn die Airline flog unter anderem als einzige nonstop nach Asien und Australien.

Avianca (Chapter 11)

Avianca hat Insolvenz und Restrukturierungsprogramm unter Chapter 11 beantragt. Dieses ist bereits aus bisherigen Krisen von American Airlines, Delta Air Lines oder United Airlines bekannt. Avianca fliegt vorerst mit stark reduziertem Flugplan weiter. Das Vielfliegerprogramm LifeMiles ist hiervon zunächst nicht beeinträchtigt. Sollte Avianca allerdings nicht erfolgreich die Restrukturierung durchlaufen, so wird vermutlich auch das Vielfliegerprogramm LifeMiles in starke Schwierigkeiten geraten.

CityJet (teilweise)

CityJet ist ein Wetlease-Unternehmen, das bis zuletzt für AerLingus und SAS Flüge durchführte und früher zu Air France / KLM gehörte. Die irische CityJet hatte Mitte April zuerst Insolvenz angemeldet, nun sind auch die schwedischen und finnischen Basen hinzugekommen. Die dänische Basis hat bislang keine Insolvenz angemeldet.

Luftfahrtgesellschaft Walter

Die Luftfahrtgesellschaft Walter war mit ihrer Turboprop-Flotte von 15 Maschinen des Typs DHC-8-400 früher für airberlin und heute für Eurowings unterwegs. Da nun allerdings Eurowings die Wetlease-Verträge gekündigt hat, musste die Luftfahrtgesellschaft Walter Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden.

Norwegian (teilweise)

Norwegian hat für diverse Tochterunternehmen Insolvenz angemeldet. Die Firmenstruktur ist sehr kompliziert und international verzweigt. Betroffen hiervon ist das Personal in Dänemark, Schweden, Spanien, Großbritannien, Finnland und in den USA. Vorerst noch nicht betroffen ist das Personal in Norwegen, Frankreich und Italien. Die finanzielle Lage bei Norwegian war schon lange prekär. Ende 2019 jedoch zeichnete sich endlich Besserung ab, nachdem man das Netzwerk radikal zusammengestrichen hatte und erstmals wieder Gewinne ausweisen konnte. Leider waren die aufgrund der anschließenden Krise jedoch nicht von langer Dauer.

South African Airways

South African Airways stand schon in den vergangenen Monaten mehrfach kurz vor dem Aus. Zeitweise wurden sogar alle Flüge kurzerhand eingestellt. Nachdem man dann doch mit reduziertem Flugplan weiterflog, mussten aufgrund der Corona-Krise erneut alle Flugzeuge am Boden bleiben. Hinzu kommt, dass die Regierung weitere Staatshilfen abgelehnt hat, denn es bestünden keine mittelfristigen Erfolgsaussichten für die seit vielen Jahren defizitäre Airline mit Drehkreuz Johannesburg.

Thai Airways

Schon seit Jahren schreibt Thai Airways regelmäßig hohe Verluste. Durch die finanzielle staatliche Absicherung kam es allerdings bisher nie zur Insolvenz. Ähnlich wie bei South African Airways sieht man nun allerdings keine andere Möglichkeit mehr, als die Fluglinie einer kompletten Restrukturierung zu unterziehen. Die Pläne hierzu seien bereits beim zentralen Insolvenzgericht eingereicht worden, wie eine Regierungssprecherin am 18. Mai bekanntgab.

Virgin Australia

Virgin Australia ist als Gegenspieler zu Qantas im australischen und Tasman-Pacific Markt besonders wichtig, um den Wettbewerb aufrecht zu erhalten. Allerdings ist die Airline jetzt in Schwierigkeiten geraten und musste aufgrund abgelehnter Staatshilfen ebenfalls Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden. Staatshilfen sind gerade aufgrund der erwähnten Wettbewerbs-Situation nicht ausgeschlossen, man will aber zunächst das Insolvenzverfahren abwarten.

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