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Kakslauttanen Arctic Resort – Traumhafter Ort auf der Suche nach den Polarlichtern

Seit meinem ersten Aufenthalt in einem Icehotel vor vielen Jahren ist die Faszination für diese Art von Unterbringungen im hohen Norden Europas bei mir ungebrochen. Besonders spektakulär sehen natürlich immer die Bilder von den Polarlichtern aus. Solche konnte ich damals auch sehen, aber so richtig intensiv wurden Sie erst auf dem Foto. Auch mein Reiseziel dieses Jahr ist für die Polarlichter bekannt. Doch das Resort hat so viel zu bieten, dass man auch ohne die Polarlichter wunderbare unvergessliche Tage dort haben kann, ob als Paar oder als Familie.

Kakslauttanen Arctic Resort

Das Kakslauttanen Arctic Resort (hier geht es zur Webseite) liegt hoch im Norden Finnlands in der Nähe von Ivalo, einem 3.000 Einwohner Dorf in Lappland.

 

Vom Flughafen fährt man mit dem Shuttle noch etwa 30 Minuten bis zum Kakslauttanen Arctic Resort, das sich in zwei Teile aufteilt: Das ursprüngliche East Village und das neu hinzugebaute West Village. Beide sind einige Kilometer voneinander getrennt. Wir haben uns nur das West Village angesehen.

Anreise zum Kakslauttanen Arctic Resort

Die Anreise zum Kakslauttanen Arctic Resort erfolgt mit dem Flugzeug. Norwegian und vor allem Finnair fliegen Ivalo an. Finnair kommt dabei von Helsinki. Hier bietet es sich an, dass man einen Stop-over in der Hauptstadt Finnlands macht. Ein bis zwei Tage reichen, um diese charmante Stadt mit ihren Highlights kennenzulernen. Hier sind ein paar Impressionen.

 

 

Wenn man den Flieger in Ivalo auf das Rollfeld verlässt, merkt man, wie kalt es hier oben hoch im Norden normalerweise ist. Wir hatten an den Tagen rund um Fassnacht Anfang März 2019 Temperaturen zwischen -14 und -27 Grad. Aber auch hier macht sich der Klimawandel mit Global Warming bemerkbar. Der Winter hatte später begonnen und im Sommer 2018 gab es sogar Tage, an denen 30 Grad erreicht wurden. Eigentlich undenkbar für die Region.

 

Wenn  man den Shuttle Service bestellt hat, wartet der Fahrer auf einen und andere Gäste des Kakslauttanen Arctic Resorts direkt am Ausgang.

Geschichte des Kakslauttanen Arctic Resorts

Kakslauttanen blickt auf eine relativ lange Geschichte zurück, die auf der Hotelwebseite des Kakslauttanen Arctic Resorts schön beschrieben wird:

“In the summer of 1973, Jussi was on a fishing trip in Utsjoki, Finland’s northernmost village. On the drive back to central Finland, he ran out of fuel. The young man really had no choice but to set up camp where he stood, on a roadside in the middle of the wilderness. The place happened to be called Kakslauttanen. For some inexplicable reason, Jussi felt as if he had come home. He spent his first summer there in a tent. In the second year, a small chalet was erected on the site, and Jussi began to run a café to serve passers-by on their way to North Cape. Little by little, year after year, Kakslauttanen has grown to become Finland’s internationally best-known travel business. It is still being run by Jussi, with great care and attention – the way it has always been.”

Die Glass Igloos

Berühmt ist das Kakslauttanen Arctic Resort für seine Glass Igloos, also Unterbringung in Hütten mit Glaskuppel, so dass man bei Nacht perfekt die Northern Lights (Polarlichter) beobachten kann – wenn sie denn sichtbar sind. Denn das ist keine Selbstverständlichkeit. Je kälter und klarer das Wetter, desto höher die Wahrscheinlichkeit.

 

Allerdings sind diese Glass Igloos in der der Basisvariante relativ einfach gehalten. Wer es etwas komfortabler mag, sollte sich für einen Kelo Glass Igloo entscheiden, denn das ist die Kombination aus einer eleganten Holzhütte und einem angebauten Halbigloo. Das war auch die Variante, für die wir uns entschieden haben und über die wir weiter unten im Detail berichten.

 

Weitere Unterbringungsmöglichkeiten

Doch um den Überblick über mögliche Unterbringungsmöglichkeiten im Kakslauttanen Arctic Resort abzuschließen: Man kann z. B. auch in den Snow Igloos übernachten. Egal wie kalt es draußen ist, in den Igloos herrschen immer -3 bis -6 Grad. Für viele ist die Nacht im Kalten der Inbegriff eines Arctic Resorts. Viele Resorts zelebrieren diese Nächte mit kunstvoll gestalteten Ice Suiten. Hier ist es anders: Das Highlight sind die Glass Igloos zum Betrachten der Northern Lights und die Nacht im Kalten ist allerhöchstens als spannende Ergänzung zu sehen.

 

Desweiteren kann man auch Log Chalets, Queen Suites und Wedding Chamber buchen. Diese haben einen komplett anderen Style wie man hier sehen kann. Im Hinblick auf eine besondere Erfahrung sind jedoch aus meiner Sicht die Igloos zu bevorzugen.

 

Kelo Glass Igloo

Im Kakslauttanen Arctic Resort angekommen haben wir eine der Kelo Glass Igloo Villen im West Village bezogen. Wir waren dabei zwei Erwachsene und zwei Kinder. Das ist übrigens das einzig wirklich Negative, was ich am Resort finden konnte: Die Kinder Policy ist sehr ungünstig. So zahlt man pro Kind und pro Nacht im Kelo Glass Igloo ca. 250 Euro Aufpreis. Bei zwei Kindern sind es stolze 500 Euro. Jetzt kostet der Kelo Glass Iglooo für sich ca. 800 bis 1.200 Euro die Nacht, so gesehen ein massiver Aufpreis dafür, dass auch keine Zusatzbetten hereingestellt werden müssen. Fairerweise muss man sagen, dass Halbpension inkludiert ist. Aber das könnte man auch mit z. B. 50 Euro pro Person abrechnen und bei Kindern unter 5 Jahre z. B. gratis. Wie dem auch sei, das betrifft zum einen “nur” Familien und zum anderen hat das Resort soviel zu bieten, dass der Ärger darüber am Ende meist verflogen sein sollte.

 

Kelo Glass Igloo

Wenn man die Hütte betritt, so wirkt alles sehr urig und gemütlich in warmen Farbtönen gehalten.

 

Es gibt zwei Betten – einmal in der Hütte ein Doppelbett und dann im Glasigloo zwei bewegliche Einzelbetten, die zusammen gestellt aber ein Doppelbett ergeben.

Unsere Kinder wollten sofort dort schlafen. Am Ende waren wir alle dort, weil es einfach toll ist, wenn man in der Nacht in den Himmel blicken kann. Allerdings bei vier Personen wird es vom Platz her durchaus eine Herausforderung.

 

Ein nettes weitere Feature ist der Kamin. Dort kann man sich gegen Aufpreis zu jeder Zeit ein Feuer machen lassen.

Kein Super-Luxus, aber alles, was man braucht

Die Küche braucht vermutlich kaum jemand, da es auch im weiten Umkreis gar keinen Shop gibt, wo man etwas einkaufen könnte. Etwas spärlich fällt der Schrank aus (links neben Küche) und ein Minuspunkt ist das Bad, das keine richtige Ablage bietet und extrem einfach gehalten ist mit einer komplett offenen Dusche in der Mitte des Raums. Dort ist allerdings auch die eigene Sauna, die wiederum einen guten Eindruck macht. Das Internet lief gut und ich habe den Platz im Schaukelstuhl neben dem Kamin mit Ausblick ins Weiße genossen.

Es gibt übrigens auch einen Aurora Alarm im Zimmer. Sobald irgendwo die Polarlichter gesehen werden, fängt es an zu piepen. Dann kann man schnell vor die Hütte gehen, sofern man aus dem Glasigloo heraus nichts sehen sollte.

In Summe eine sehr schöne gemütliche Bleibe, die alles hat, was man braucht. Kein Super-Luxus, aber der würde zu Lappland auch gar nicht passen.

 

Resort Highlights – Der Aussichtsturm

Das Kakslauttanen Arctic Resort ist sehr populär und es wird immer weiter ausgebaut. So gibt es als Attraktion im West Village einen Aussichtsturm mit einer kleinen Kunstausstellung zu Füßen des Turms und hinter dem Turm wird gerade ein Planetarium fertig gestellt.

 

Der Turm hat eine riesige Glaskuppel mit wunderbaren Ausblicken auf das Resort, die Umgebung und den Sonnenuntergang.

 

 

Generell ist das Licht sehr schön abends – hier an dem kleinen Rodelhang direkt am Ufer des im Winter nicht sichtbaren Sees. Eine Brücke zur Rechten zeigt, wo der Bach normalerweise fließt.

 

Wer gerne spazieren geht, hat im Kakslauttanen Arctic Resort genügend Möglichkeiten. Es gibt lange Wanderwege, die im Resort an zahllosen weiteren Hütten vorbeiführen .

Überall sind zudem Vogelhäuschen zu finden. Und man kann sich überall einfach einen Schlitten mitnehmen und Kinder dann durch das Resort ziehen.

Restaurant

Wie gesagt ist bei den Hotelbuchungen Halbpension inkludiert. Man muss dafür jeden Tag rechtzeitig eine Reservierung abends im Restaurant machen. Es wird ein Dinner mit drei Gängen angeboten. Gegen Aufpreis kann man auch andere Gerichte von der Karte bestellen. Generell war das Essen abends immer sehr gut. Das Restaurant ist übrigens auch der Ausgangspunkt für alle Aktivitäten im West Village.

 

Mittags kann man ein kleines Buffet nutzen (kostet extra). Meist eine Suppe, Salat und Brot.

Morgens gibt es ein Buffet. Nichts besonderes, aber zweckmäßig. Bereits in Helsinki habe ich realisiert, dass das Frühstück in Finnland generell nicht so ausgefeilt ist und sich mehr auf die Basics beschränkt.

Die Aktivitäten

Man kommt in ein Arctic Resort zum einen wegen der Polarlichter, zum anderen aber auch aufgrund der besonderen Aktivitäten. Diese sind zwar leider nicht ganz günstig, aber dafür alle ein wunderbares Erlebnis. Mit Kindern konnten wir leider weder die Tour zum Eisbrecher Sampo machen noch die Fahrten auf dem Snowmobile. Aber ich kenne noch von früheren ähnlichen Aufenthalten die Snowmobiles – wirklich ein Erlebnis. Hier sind die Preise.

Doch natürlich haben wir ansonsten die wichtigsten Aktivitäten mitgemacht. Bei jeder Aktivität wird einem am Anfang warme Kleidung gestellt. Das sind dann Anzüge, Schuhe, Handschuhe. Viele kaufen sich zudem im Restaurant Gebäude auch noch selbstwärmende Säckchen zum Einlegen. Es ist in der Tat bisweilen sehr kalt. Wer allerdings gute Skikleidung hat, sollte im Normalfall bis minus 30 auch gerüstet sein. Ich hatte da keine Probleme, aber für die Kinder war es extrem wichtig, vor allem die selbstwärmenden Säckchen für Hände und Füße.

Husky Safari

Eine Husky Safari ist ein absolutes MUSS. Es war die mit Abstand tollste Aktivität, wenn auch die mit Abstand anstrengendste. Die Huskies werden eigentlich nur für die Touristen in der Gegend um das Resort gehalten. Eine Husky Safari ist mit 152 Euro pro Person für 2 Stunden nicht gerade günstig, aber auf jeden Fall das Geld wert.

Huskies sind sehr aktive Hunde, wenn es Kinder wären, würde man sie sicherlich hyperaktiv nennen. Wenn man zur Husky Farm kommt, sieht man hunderte von kleinen Hundehütten und davor bellende Hunde, die wild hin und her tollen. 6 Huskies ziehen einen Schlitten mit bis zu 2 Personen. Wir hatten 8 Huskies, weil wir 2 Erwachsene und 2 Kinder waren – ein Familien-Schlitten sozusagen.

 

 

 

Wie ist es, einen Husky Schlitten zu fahren?

Man kann sich einen Husky Schlitten so vorstellen wie ein Auto, das eigentlich voll beschleunigen will und bei dem die Reifen schon heiß laufen, aber man noch auf der Bremse steht. Wenn aber die Bremse mal gelöst wird, dann gibt es kein Halten mehr. Huskies wollen nämlich IMMER rennen und da nehmen sie auch keine Rücksicht auf Verluste. Wir waren insgesamt 10 Schlitten und wenn ein Schlitten vor einem bremst, dann juckt das die Huskies kein Stück, auch wenn es keine Möglichkeit eigentlich gibt, an den Huskies vor einem vorbei zu kommen. Das bedeutet daher, dass man sich schnell einfinden muss, wie man die Huskies steuert. Denn 1 Person muss auf dem Schlitten hinten stehen und den Schlitten lenken. Im Grunde genommen kann man normal stehen, dann ist es Vollgas oder man bremst mit 1 Fuß, vor allem vor Kurven, dann wird man langsamer oder man bremst mit beiden Füßen, dann kann man zum Stillstand kommen. Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht, aber da die Flächen für die Füße links und rechts nur wenige Zentimeter breit sind, ist es anfangs gar nicht so einfach, die richtige Balance zu finden, wenn man bremsen muss – und das muss man ständig.

Nach der Fahrt geht es noch zu den Baby Huskies und danach in ein Zelt für ein Getränk und um Geschichten über die Huskies zu hören.

 

Rentier Safari

Ich habe die Reindeer at Purnumukka Sami Village Safari gemacht und auch Aurora Hunting with Reindeer.

 

 

Für die Tagessafari fährt man erst einmal mit einem Bus etwa 15 Minuten zu der Reindeer Farm.

Dort kann man sich wärmere Kleidung anziehen, wobei es hier für Kinder nur eine Art Poncho gibt. Dafür bekommt man allerdings mehr Decken bis hin zu einer Art Schlafsack. Am Ende war uns allen warm.

 

Dann geht es eine Stunde durch die Schneelandschaft und die Wälder. Am Ende gibt es noch eine kleine Aufführung des hier wohnenden Sami, der ein bisschen was über die Traditionen erzählt.

 

In Summe ein sehr schöner geruhsamer Ausflug.

In der Nacht ging es dann auf die Suche nach den Polarlichtern. Die Temperaturen sind hier deutlich niedriger und es gibt auch nicht so warme Ausstattung für die Schlitten, dafür umfassendere Wärmekleidung. Auf halber Strecke sitzt man zusammen in einer Art Zelthütte und hört Geschichten, während man ein warmes Getränk genießt. Auch wenn es diese Nacht keine Polarlichter zu sehen gab, so war es trotzdem ein schönes Erlebnis.

 

Horse Sleigh Ride

Statt mit dem Rentier kann man auch mit dem Pferd auf die Suche nach den Polarlichtern gehen.

Für Pferdefans sicherlich die beste Option. Auch dann, wenn man z. B. als Familie zusammen sitzen möchte. Ich persönlich fand jedoch die Reindeer Variante noch einen Tick schöner, wenn auch weniger bequem (bei Nacht, tagsüber war es wirklich gemütlich).

Haus des Weihnachtsmanns – Visit Santa’s Home

Für Kinder ist ein besonderes Highlight, das Haus des Weihnachtsmanns im West Village des Kakslauttanen Arctic Resorts zu besuchen.  Liebevoll sind dort ein Elfenturm und das Haus selber gestaltet. Man wird herzlich vom Weihnachtsmann begrüßt, der in fast allen gängigen Sprachen zumindest Weihnachtslieder singen kann. Für jedes Kind gibt es ein kleines Geschenk. Danach geht es noch weiter zu Sampo mit seinem riesigen Hund, der die Kinder mit Lollies und einem kleinen Feuerspiel in seiner Holzhütte beeindruckt. Auch die Rentiere werden besucht. Kurzum: Ein wirklich schöner Ausflug für Kinder.

 

 

 

 

Fazit

Die Reise nach Lappland zum Kakslauttanen Arctic Resort war ein wirkliches Highlight. Wir hatten in Summe 5 Tage inklusive Helsinki und nicht nur die Kinder waren absolut begeistert. Klar kann man sagen, dass bei den Übernachtungspreisen auch noch mehr Luxus erwartet werden könnte. Aber man muss auch sehen, dass das Ganze authentisch bleibt. Es bringt ja nichts, Luxus Chalets in einem Style zu bauen, der nicht zur Umgebung passt. Ich persönlich kann die Kelo Glass Igloos sehr empfehlen. Die reinen Glass Igloos wären mir hingegen zu klein. Man sollte auf jeden Fall mindestens drei Nächte hier bleiben, denn es gibt sehr viele Aktivitäten, die man ausprobieren sollte. Das Ganze ist sowohl für Paare als auch für Familien eine Top-Empfehlung. Für Alleinreisende denke ich gibt es bessere Orte, an denen etwas mehr auch außen herum los ist. In den kommenden Jahren werden sicherlich viele weitere Attraktionen dazu kommen. Man muss nur aufpassen, dass das Ganze dann nicht zu touristisch wird. Im Moment bietet die Anlage eine tolle Balance. Daher eine klare Empfehlung.

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