Reise-Tipps

Kultur und Natur: Diese neuen UNESCO-Welterbestätten sollten Sie kennen

Das UNESCO-Welterbe ist wieder gewachsen: Die UNO-Organisation hat soeben 19 Orte neu in die Liste aufgenommen. 13 entfallen dabei auf das Weltkulturerbe, drei auf das Weltnaturerbe und drei auf beide Kategorien. Nicht alle muss man kennen, aber einige könnten durchaus einen Besuch wert sein. Wir stellen die zehn interessantesten Orte kurz in Bild und Text vor. Alle anderen finden Sie auf der Webseite der UNESCO.

Spanien: Die Hauptstadt des Kalifats

Medina Azahara war während der Herrschaft der Umayyaden-Dynastie im 10. Jahrhundert der Sitz des Kalifats von Cordoba im Süden des heutigen Spanien. Im Jahr 1010 wurde die Stadt verwüstet – und ihre Überreste blieben bis zu ihrer Wiederentdeckung im frühen 20. Jahrhundert für fast 900 Jahre vergessen. Das Ensemble umfasst Gebäude, Straßen, Brücken und Wassersysteme und zeigt die islamische Zivilisation von Al-Andalus auf dem Höhepunkt ihrer Pracht.

Foto: UNESCO / Madinat al Zahra Archaeological Site   

Saudi-Arabien: Die größte Oase der Welt

Die Al-Ahsa Oase ist ein Areal mit Gärten, Kanälen, Quellen, Brunnen, einem See sowie historischen Festungen, Moscheen und archäologischen Stätten. Sie stellen Spuren der menschlichen Besiedlung in dieser Region vom Neolithikum bis zur Gegenwart dar. Mit ihren 2,5 Millionen Dattelpalmen ist Al-Ahsa darüber hinaus die größte Oase der Welt.

Foto: UNESCO / IPOGEA   

Türkei: Die Geheimnisse von Göbekli Tepe

In den Germuş-Bergen im Südosten von Anatolien hat man monumentale Megalithstrukturen entdeckt, die von Jägern und Sammlern der Jungsteinzeit zwischen 9.600 und 8.200 vor Christi Geburt errichtet wurden. Vermutlich dienten die kreisförmigen und rechteckigen Monumente für Bestattungsrituale. Die markanten Säulen sind mit Bildern von wilden Tieren verziert und geben Einblick in die Lebensweise und den Glauben der Menschen, die vor etwa 11.000 Jahren in Mesopotamien lebten.

Foto: UNESCO / DAI / Göbekli Tepe Project   

Italien: Die Industriestadt Ivrea

Ivrea liegt in der italienischen Region Piemont. Von den führenden italienischen Stadtplanern und Architekten zwischen 1930 und 1960 entworfen, entwickelte sich die Industriestadt zum Testfeld für Olivetti – dem bekannten Hersteller von Schreibmaschinen, mechanischen Rechnern und Computern. Das architektonische Ensemble umfasst eine Fabrik, zahlreiche Wohngebäude sowie verschiedene Verwaltungs- und Sozialeinrichtungen und spiegelt als Modell für ein soziales Miteinander bis heute die Ideen der Gemeinschaftsbewegung „Movimento Comunità“ wider.

Foto: UNESCO / Guelpa Foundation   

Oman: Die antike Stadt Qalhat

Das neue Weltkulturerbe an der Küste des Sultanats Oman südlich von Muscat umfasst die antike Stadt Qalhat, aber auch Gebiete außerhalb der ehemaligen Stadtmauern, in denen mehrere Nekropolen zu finden sind. Die Stadt entwickelte sich zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert während der Herrschaft der Hormus-Fürsten zu einem wichtigen Hafen an der Ostküste Arabiens. Heute birgt sie einzigartige archäologische Zeugnisse der Handelsbeziehungen mit Ostafrika, Indien, China und Südostasien.

Foto: UNESCO / MHC   

Deutschland: Der Naumburger Dom

Der heute evangelische Dom von Naumburg im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern des europäischen Hochmittelalters. Sein Bau begann bereits im Jahr 1028. Die romanische Struktur – flankiert von zwei gotischen Chören – zeigt den stilistischen Übergang von der späten Romanik zur frühen Gotik. Der Westchor aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts spiegelt hingegen schon die ersten Veränderungen in der religiösen Praxis und das Auftreten von Wissenschaft und Natur in den Bildenden Künsten wider.

Foto: UNESCO / Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut   

Iran: Die Zeugnisse der Sassaniden

Acht archäologische Stätten im Südosten der iranischen Provinz Fars erinnern mit ihren befestigten Strukturen und Überresten von Palästen und Städten bis heute an die Zeiten der Sassaniden, deren Reich von 224 bis 658 nach Christus die gesamte Region umfasste. Zu den wichtigsten Stätten gehört die vom Gründer der Dynastie, Ardashir Papakan, erbaute Hauptstadt sowie eine Stadt seines Nachfolgers Shapur I.

Foto: UNESCO / ICHHTO   

Indien: Viktorianische Gotik und Art Deco in Mumbai

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts startete Mumbai ein ehrgeiziges Stadtentwicklungsprojekt. Zunächst entstand dabei ein Ensemble öffentlicher Gebäude im viktorianischen Stil der Neugotik mit indischen Elementen. Im frühen 20. Jahrhundert folgte ein zweites Ensemble mit Wohngebäuden, die Elemente des Art Deco mit indischem Design verbanden und so einen einzigartigen, „Indo-Deco“ genannten Stil schufen.

Foto: UNESCO / Abha Narain Lambah Associates   

China: Die Flora und Fauna am Fanjingshan

Der Fanjingshan ist mit 2.572 Metern die höchste Erhebung des Wuling-Gebirges, das in der Provinz Guizhou im Südwesten von China liegt. Dabei handelt es sich um eine Insel aus metamorphem Gestein in einem Karstmeer, die im Tertiär vor 65 Millionen Jahren entstand. Die Isolation dieser Landschaft führte zu einem hohen Grad an Biodiversität mit vielen endemischen Pflanzen- und Tierarten, wie der Fanjingshan-Tanne, dem Guizhou-Stumpfnasenaffen und dem Chinesischen Riesensalamander. Zudem beherbergt das neue Weltnaturerbe den größten subtropischen Buchen-Urwald der Welt.

Foto: UNESCO / Office of the Leading Group for World Heritage Application of Tongren City   

Kolumbien: Der Chiribiquete Nationalpark

Der Chiribique Nationalpark liegt im Nordwesten der kolumbianischen Amazonasregion und ist das größte Naturschutzgebiet des Landes. Geprägt wird die Landschaft von zahllosen Tafelbergen, die aus dem Urwald ragen. Zu ihren Füßen wurden mehr als 75.000 Felsmalereien entdeckt, die teilweise 20.000 Jahre alt sind. Sie wurden vermutlich zur Verehrung des Jaguars geschaffen – damals ein Symbol für Macht und Fruchtbarkeit – und zeigen Jagdszenen, Schlachten, Tänze und Zeremonien. Für die indigenen Bewohner ist diese Region heilig – und für die UNESCO künftig sowohl ein Weltkultur- als auch ein Weltnaturerbe.

Foto: UNESCO / Jorge Mario Álvarez Arango   

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